AUSLÖSCHUNG UND NEUANFANG – JÜDISCHES LEBEN VOR UND NACH DEM 2. WELTKRIEG

45 min, Ö 2020, ORF

Buch und Regie: Uli Jürgens
Tonschnitt, Tonmischung: Rudolf Gottsberger

Vor dem 2. Weltkrieg gab es in Wien eine der größten jüdischen Gemeinden Europas, rund 200.000 Menschen. In beinahe allen Bezirken der Stadt gab es jüdische Bethäuser, Synagogen und Vereine. Aber auch in ländlichen Gebieten lebten viele jüdische Familien, als Beispiel wird die Region Bucklige Welt/ Wechselland herausgegriffen. In dieser Fernsehdokumentation geht Regisseurin Uli Jürgens der Frage nach, wie sich das jüdische Leben in Österreich durch die Umwälzungen des Zweiten Weltkrieges verändert hat. Ausgrenzung, Vertreibung und Vernichtung der jüdischen Bevölkerung sorgte für eine einschneidende Zäsur, die zahlreiche Leerstellen hinterließ.

Der Fokus dieser Dokumentation liegt auf der Zeit nach 1945. RückkehrerInnen, die den Krieg im Exil überlebten, wurden vom offiziellen Österreich nicht mit offenen Armen empfangen – ganz im Gegenteil, und auch in der Gesellschaft schwelte noch eine latent antisemitische Stimmung. Aus den vormals blühenden Zentren jüdischen Lebens waren nicht nur die Menschen vertrieben worden, es verschwanden auch Traditionen und Gebräuche, Gebäude und religiöse Wirkungsstätten. Nur zaghaft entwickelte sich wieder eine jüdische Gemeinde. Trotz allem.

Copyright aller Filmstills: Trilight Entertainment