Louise

Buch und Regie: Uli Jürgens
Kamera: Gerald Gottlieb
Assistenz: Anna Jürgens
Lichtassistenz: Markus Kraller
Schnitt: Thomas Rath

Tonschnitt, Tonmischung: Rudolf Gottsberger

Inhalt:

Das bewegte Leben der Filmpionierin und ersten österreichischen Regisseurin Louise Kolm/Fleck als analoger Animationsfilm. 1873 als Aloisia Veltée geboren, erliegt Louise früh der Faszination der bewegten Bilder, dem Spiel von Licht und Schatten. Mit ihrem ersten Mann, dem Fotografen Anton Kolm, und dem jüdischen Schauspieler und Kameramann Jakob Fleck gründet sie eine der ersten österreichischen Filmproduktionen. Die Wiener Kunstfilm leistet zwischen 1908 und 1922 Pionierarbeit, Louise Kolm wird bald mit jüdischen Jakob Fleck zum Regiepaar, es entstehen Hunderte Stummfilme. Nach dem Tod Anton Kolms heiratet sie ihren künstlerischen Partner. Es folgen Jahre in Deutschland, nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten kehren Louise und Jakob Fleck nach Österreich zurück, drehen hier unter immer schwierigeren Verhältnissen. 1938 wird Jakob Fleck interniert, Louise gelingt es, ihn freizukaufen, beide fliehen nach Shanghai ins Exil. Auch dort drehen die beiden einen Film. Nach der Rückkehr im Jahr 1947 versuchen Louise und Jakob ein Comeback, das aber nicht gelingt. Louise Fleck stirbt 1950, vergessen von der (Film-)Welt. 

Filmische Umsetzung:

Der  Kurzfilm folgt der Biografie Louise Kolm/Flecks zu ihren wichtigsten Stationen. Technisch umgesetzt wird das Konzept mit Hilfe einer Guckkastenbühne, in die verschiedenen Kulissenebenen eingezogen werden. In den als Panoramen gestalteten Lebensstationen sind freigestellte Fotografien Louises zu sehen, wodurch Tiefe, Lebendigkeit und Dynamik entsteht. Der Kurzfilm bezieht sich auf zahlreiche technische und künstlerische Aspekte aus Louise Flecks Werkes. Der Guckkasten ist ein Hinweis auf das Theater, das für Louises Stoffentwicklungen und Inszenierungen stets wichtiger Impulsgeber war. Zwischentexte beziehen sich auf den Stummfilm, der Louise fast die ganze Zeit ihres Schaffens begleitet hat, die Schrift ist eines der wenigen digitalen Elemente. Die Farbgebung changiert in Schwarz-Weiß-Grautönen, ein paar Details sind koloriert, auch das eine Referenz an die frühen Stummfilme. So entsteht eine Mischung aus analogem Theater und digitaler Auseinandersetzung mit Leben und Werk der Filmpionierin.

Copyright der Filmstills: Uli Jürgens